Kalte Lust AG
Autor: Roland Wyss-Aerni
Das Unternehmen eiskalt im Griff
«KALTE LUST» hat sich mit hochqualitativer Schweizer Glace einen Namen gemacht. Beim ERP-System hat sich das Unternehmen für die Lösung der Softwarefirma casymir schweiz ag entschieden.
Sie wollten in ihrem Hotel in Olten nicht mehr einfach Industrieglace servieren: Die beiden Gastronomen Darko Bosnjak und Dominique Mattenberger entschieden sich deshalb, selbst in die Glaceproduktion einzusteigen. Mit dem befreundeten Florian Stähli starteten sie 2014 die eigene Glace-Manufaktur. Das Besondere daran: Der Rohstoff ist Biomilch von Kühen der Jersey-Rasse. Die Milch hat mehr Fett und Proteine als gängige Kuhmilch und deshalb mehr Geschmack. Auch die weiteren Zutaten stammen wo möglich aus regionaler oder zumindest nachhaltiger Produktion.
2017 entwickelten die drei die Marke «KALTE LUST», mit markantem Branding und mit dem provokativen Slogan «LECK MICH DOCH», 2018 wurde die Aktiengesellschaft mit Stähli als Geschäftsführer gegründet. Es zeigte sich: Das Produkt traf einen Nerv, die Firma konnte stetig wachsen, heute hat KALTE LUST 600 Kunden in der Schweiz und produziert jährlich rund 300'000 Liter Glace in über 100 verschiedenen Sorten. Das Unternehmen beschäftigt aktuell 20 Festangestellte und im Sommer bis zu 80 Verkaufspersonen.
Ein ERP-System, das mitwächst
Zum stetigen Wachstum des Geschäfts gehört ein stetiges Wachstum der Firmenorganisation und der dazugehörigen Planungs- und Arbeitstools. «Wir haben mit Excel, Word, E-Mail und Telefon begonnen», sagt Darko Bosnjak. Die Berechnung von Rohstoffmengen und Kosten anhand von Rezepturen und Einkaufspreisen funktionierte zwar so – mit rund 20 Sorten -, war aber zeitaufwendig. Die drei Gründer wussten, dass sie zwar in der Nordwestschweiz das Geschäft aufbauen, aber letztlich national tätig sein wollten. Sie entschieden sich deshalb dafür, früh in ein ERP-System (Enterprise Resource Planning) zu investieren. Man habe während ein paar Monaten verschiedene Softwares getestet, sagt Bosnjak. Und dabei gesehen, dass die Produkte von grossen Firmen oft ziemlich teuer sind, mit Lizenzgebühren von bis zu 50'000 Franken und vielen Anpassungen, die separat kosten.
KALTE LUST entschied sich schliesslich für das Produkt casyFood von der Softwarefirma casymir. Der Geschäftsführer habe sie persönlich beraten und sämtliche offenen Fragen kompetent beantwortet, sagt Bosjnak. Bei casymir belaufen sich die jährlichen Kosten für das ganze ERP auf 15’000 bis 25'000 Franken. Ein entscheidender Vorteil dabei: Module, die erst später benützt werden, können auch erst später integriert und bezahlt werden.
Schlanke Abläufe in der Produktionsplanung
Wenn Dominique Mattenberger die Produktionsplanung für drei oder sechs Monate macht, definiert er mit casyFood, welche Mengen von welchen Glacesorten produziert werden sollen. Jede Sorte ist hinterlegt mit einer Rezeptur und dem dazugehörigen Verpackungsmaterial. Das System berechnet so den Bedarf an Milch, Zucker, weiteren Rohstoffen und Verpackungsmaterial.
Von der Produktionsplanung kann direkt ins Modul Einkauf gewechselt werden. Wenn Produktionsleiter Mattenberger sieht, dass für die kommende Woche 2,5 Tonnen Zucker fehlen, bestellt er die mit einem Knopfdruck, die Bestellung geht automatisch per E-Mail an den Lieferanten. Der Lieferant bestätigt dann die Menge und den Liefertermin. Wird die Ware dann geliefert, wird sie mit dem Scanner erfasst und ins Lager eingebucht.
Sobald produziert wird, werden die benötigten Rohstoffe von den Mitarbeitenden an die betreffende Produktionscharge ausgebucht. Damit ist auch klar, welche Rohstoffe in welchen Chargen landen, die Rückverfolgbarkeit ist gegeben. Die Mitarbeitenden erfassen auch, wer wie lange an der Charge arbeitet und wie viel von welchen Verpackungseinheiten – 70 ml Becher, 120 ml Becher oder 2,5 kg Bidons – produziert wird. Damit werden auch die entsprechend benötigten Etiketten gedruckt.
«Eine Produktionsstunde kostet 120 Franken», sagt Bosnjak. In der Buchhaltung sind die ganzen Herstellungskosten ersichtlich, mit den effektiven Materialkosten für Rohstoffe, Verpackung und Overhead, mit dem Verkaufspreis und dem Deckungsbeitrag. Damit ist auch der betriebswirtschaftliche Überblick jederzeit gewährleistet.
Bei Galliker ins Lager
Nach der Produktion wird der Auftrag abgeschlossen, die Produkte kommen ins Tiefkühllager, sind aber noch nicht freigegeben. Denn zuvor macht die Qualitätsverantwortliche Stichproben. Ist alles ok, gibt sie die Ware frei. Dann kann der Verkauf die Mengen den Kunden zuordnen.
Kalte Lust produziert in der Regel zehn Paletten pro Tag, davon gehen acht nach Altishofen ins Lager der Transportfirma Galliker, wo es Platz für bis zu 400 Palettenplätze für Kalte Lust hat. Galliker übernimmt die Feinverteilung an die Kunden, wer bis 15 Uhr bestellt, erhält die Ware am nächsten Tag.
Kompetenter Service
KALTE LUST verwendet von casymir heute die Module Finanzbuchhaltung, Einkauf, Lagerverwaltung, CRM, Betriebsbuchhaltung, Produktionsplanung, Spedition/Logistik und Verkauf. «Wir werden auch noch die Lohnbuchhaltung einführen», sagt Bosnjak. Die Erfahrungen mit casymir seien durchwegs positiv. «casymir hat ein überschaubares Team, aber trotzdem genug
Erfahrung, um kompetent zu helfen.» Die kompetenten Ansprechpersonen arbeiteten alle physisch in der Schweiz, das sei hilfreich.
casymir schweiz ag
Die casymir schweiz ag bietet seit mehr als 30 Jahren professionelle Softwareentwicklung für ERP-Systeme, die im engen Kontakt mit den Kunden erfolgt. Die casymir schweiz ag ist spezialisiert auf chargenbasierte Fabrikationsbetriebe in den Bereichen pharmazeutische Produkte, Lebensmittel, Kosmetika und chemische Erzeugnisse.
Kalte Lust AG
Bahnhofstrasse 5
4600 Olten
Tel. +41 62 287 32 22
www.kaltelust.ch